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Окно в мир - это мы!

 

Schüleraustauschprojekt

ЭкологиЯ

Schülerinnen und Schüler aus Hamburg und Jakutsk 

erkunden ihre Umwelt

 

Tag 1 – Warmer und herzlicher Empfang bei -27°C

Pünktlich um 12:30 Uhr startet die Maschine am Hamburger Flughafen mit Ziel Moskau. 13 Schülerinnen und Schüler und 3 Lehrkräfte aus insgesamt 4 verschiedenen Hamburger Schulen machen sich auf den Weg nach Jakutsk. Die erste Etappe mit einer Flugzeit von 2,5 Stunden vergeht im wahrsten Sinne des Wortes wie im Fluge. Die Aufenthaltszeit in Moskau reicht nur für die Passkontrolle und eine erneute Sicherheitskontrolle, dann sitzen alle bereits im Flugzeug nach Jakutsk. Die mangelnde Beinfreiheit und die Flugdauer von 7 Stunden über Nacht, der Sonne entgegen, erfordern Kreativität, um etwas zur Ruhe zu kommen. 

Nach über 5500 Flugkilometern von Moskau über den Ural, von Europa nach Asien, landen wir dann pünktlich um 07:30 Uhr Ortszeit auf dem schneebedeckten Flughafen von Jakutsk. Die Außentemperatur wird mit -27°C angegeben. Bevor wir auf dem Weg zum Auto einen Eindruck davon bekommen, erleben wir einen warmen und herzlichen Empfang der Gastfamilien. Schulleiterin Valentina  und die Deutschlehrerinnen Isolda und Svetlana begrüßen uns auf Russisch, Jakutisch und Deutsch, in traditioneller, jakutischer Kleidung und mit typisch jakutischen Ritualen. Bevor wir die sibirische Kälte zu spüren bekommen, ist das erste Eis schon gebrochen.  Der heutige erste Tag liegt in der Verantwortung der Gastfamilien. Einige nutzen den Tag nach einer kurzen Ruhephase bereits für eine erste Erkundungstour durch die Stadt, vorbei an Eisskulpturen und gefrorenem Fisch. Im Sacha-Gymnasium werden derweil Preisträger von regionalen Wettbewerben geehrt. Morgen, Donnerstag, folgt dann die offizielle Begrüßung in der Schule. Das bereits verteilte Programm des Aufenthalts verspricht eine abwechslungsreiche und aufregende Zeit in der kältesten Stadt der Welt.

Das Sacha-Gymnasium heißt eigentlich Sacha-Deutsches Gymnasium. Sacha ist gleichbedeutend mit Jakutien. Deutsch kann an der Schule ab der 2. Klasse alternativ zu Englisch als 2. Fremdsprache gelernt werden. Bis zur 4. Klasse ist die Unterrichtssprache Jakutisch, dann Russisch. Jakutisch wird dann als Unterrichtsfach erteilt.

Von Handynutzung zu Mammutzahn – ein Ort der Gegensätze

Am zweiten und dritten Tag nehmen unsere Schüler am regulären Fachunterricht teil. So stehen neben Deutsch, Englisch und Russisch auch Jakutisch, Mathematik Biologie und Sozialkunde auf dem Stundenplan. Auch wenn die Unterrichtsinhalte vielen aus sprachlichen Gründen verborgen bleiben, gibt es doch interessante Vergleiche zum Unterricht an Hamburger Schulen. So ruft es große Verwunderung hervor, dass viele Schülerinnen und Schüler im Unterricht ihr Handy für Spiele und Nachrichten verwenden, ohne dass die Lehrer einschreiten. Sehr umfangreiche Hausaufgaben scheinen die mangelnde Aufmerksamkeit in den Unterrichtsstunden wieder zu kompensieren. Am Donnerstag geht es nach dem Unterricht mit öffentlichen Verkehrsmitteln in das Mammut-Museum Jakutsk. Zur Einstimmung soll die Gruppe auf dem Schulhof ein Mammut nachstellen. Das Ergebnis ist nur knapp befriedigend. Die Mammuts sind vor ungefähr 10.000 Jahren ausgestorben, der Permafrostboden in Jakutien hat die wuchtigen Tiere aber so gut konserviert, dass rund um Jakutsk Mammut-Knochen bis hin zu ganzen Tierköpern ausgegraben werden. Viele Exponate können im Mammut-Museum bestaunt werden, darunter auch ein 10 kg schwerer Backenzahn eines ausgewachsenen Mammuts. Nach dem Museum nutzen einige Schüler die freie Zeit für einen Stadtspaziergang oder besuchen die Eisstadt im Hafen von Jakutsk. Der „Jakutsker Dom“ bietet eine große Eisrutsche und viele kunstvoll geformte Eis- und Schneefiguren. Ihnen machen die Temperaturen um -28°C nichts aus. Am Freitagnachmittag werden alle Austauschpartner und weitere Schülerinnen und Schüler vom Sacha-Gymnasium zu einer  Freundschaftsfeier eingeladen. Interaktive Spiele im gesamten Schulgebäude und eine anschließende Disko lassen das Eis brechen und die Hamburger Teilnehmer nehmen mit großer Begeisterung an allen Aktivitäten teil, trotz sprachlicher Hürden. Am bevorstehenden Wochenende geht es raus zu einer Übernachtung in der Taiga am Ufer der Lena. Auf Handynetz und elektrischen Strom muss verzichtet werden. Dafür gibt es Natur pur mit Schnee und Temperaturen unter -30°C. Dazu mehr im nächsten Bericht.

Heiße Nächte in der eiskalten Taiga

Das gemeinsame Erleben der jakutischen Natur steht für das Wochenende auf dem Programm. Die deutschen und russischen Schülerinnen und Schüler fahren mit einem typisch russischen Schulbus, 2 Väter vom Sacha-Gymnasium fahren mit ihren Privatwagen. Die Väter gehören zum Rat der Väter, der, ähnlich dem Elternrat an Hamburger Schulen, schulische Aktivitäten mit Rat und Tat unterstützt. Ziel ist ein Camp 70 km entfernt von Jakutsk, in der Nähe der Ortschaft Namzy, am Ufer der Lena. Nach zweistündiger Fahrt mit einem kurzen Besuch am Pädagogischen College von Namzy und einem Mittagessen erreichen wir die Lena. Der Fluss ist von einer 1,5 Meter dicken Eisschicht und Schnee bedeckt. Die letzten 14 Kilometer zum Camp fahren wir auf einer Trasse über die Lena, mitten durch ein Landschaft aus Eisschollen und glatten Schneeflächen. Um die „Erlaubnis“ für das Überqueren der Lena zu erhalten, werden am Anfang der Trasse kleine Pfannkuchen als Opfergabe in den Schnee gelegt. Am anderen Ufer endet die Fahrt und der letzte Kilometer wird zu Fuß zurückgelegt.

Der Weg führt durch einen verschneiten Winterwald, mit schneebedeckten Kiefern und Birken, die zum Teil durch die Schneelast tief gebeugt dastehen. Ein kleines Rütteln befreit den Baum und lässt den Schnee in einer erfrischenden Staubwolke mit glitzernden Schneekristallen zu Boden fallen, sehr zur Freude der Schüler. Ein Waldspaziergang der besonderen Art. Im Camp werden uns 4 Häuser und ein Gemeinschaftshaus für die Mahlzeiten zugeteilt. In den rustikalen Holzhütten schlafen bis zu 8 Personen. Geheizt wird mit einem Holzofen, der alle 2 Stunden mit neuem Brennholz versorgt werden muss. Die Toilette befindet sich im Wald, für die Mädchen wird die Toilette extra geheizt. Leben in der sibirischen Taiga, mit kleinen Veränderungen für die Hamburger Gäste. Nach dem Beziehen der Unterkünfte fahren wir zum einem See mit „Attraktionen zum Mitmachen“. Der See befindet sich ebenfalls unter einer bis zu 2 Meter dicken Eisschicht. Die Aktivitäten beginnen mit einem sportlichen Wettkampf unter erschwerten Bedingungen, mit einem Wettlauf im Tiefschnee. Die dicke Kleidung, der tiefe Schnee und die Gesetze der Schwerkraft fordern ihren Tribut, die Anstrengung lässt die Kälte vergessen. Die nächsten 1,5 Stunden werden mit Schlittschuhlaufen, Fahrt auf der Banane hinter einem Schneemobil und einer sibirischen Abfahrt mit dem „Poporutscher“ verbracht. Besonderes Highlight ist allerdings eine 1,5 Meter tiefe Eismulde, aus der man sich mit eigenen Kräften befreien muss. Ohne Teamarbeit kaum zu schaffen.  Die Natur in der Taiga und das sibirische Klima stellen die „Attraktionen“ zur Verfügung. Nach 2,5 Stunden kommen alle erschöpft aber glücklich in das Camp zurück. Nach dem sehr reichhaltigen Abendessen mit Suppe, Salat, Hauptgericht und Dessert folgen verschiedene Aufgaben, die von den Partnern gemeinsam gemeistert werden müssen. Ein „Feuer der Freundschaft“ am oberen Ufer der Lena unter sternenklarem Himmel im tiefverschneiten Wald sorgt für einen emotionalen Abschluss dieses ersten Tages in der jakutischen Taiga. Es ist schön zu beobachten, wie unkompliziert die deutschen und russischen Jugendlichen miteinander umgehen, sich gegenseitig unterstützen und offensichtlich viel Spaß miteinander haben. Zur Nachtruhe begeben sich alle auf die Holzpritschen in die Hütten. Die Öfen in den 4 Hütten werden alle 2 Stunden von Egor, dem Lehrer für Wehrerziehung und Sicherheit kontrolliert und beheizt, so dass die Temperatur in den Schlafräumen über Nacht auf nahezu konstant +30°C gehalten wird. Mit derart heißen Nächten in der sibirischen Taiga hat keiner von uns gerechnet.

Der Sonntagmorgen weckt alle mit Sonne und angenehmen -15 °C. Der bevorstehende Frühling scheint sich etwas früher als üblich anzukündigen. Ein Zeichen des Klimawandels? Nach einem typisch russischen Frühstück mit Plow erhalten einige Schülerinnen die Möglichkeit, ihre Schießkünste mit einem Luftgewehr zu testen. Andere genießen die Natur auf einem Waldspaziergang. Da wir uns auf heiligem jakutischen Boden befinden, erhalten alle die Möglichkeit, ihre Wünsche an ein „Wunschband“ zu knüpfen. Der typisch jakutische Energietanz um die Feuerstelle beendet dieses unvergessliche Erlebnis in der jakutischen Taiga. Müde aber glücklich kommen alle am Sonntagabend nach Hause.

Jakutiens Schätze und Bildungseinrichtungen

Nach dem aufregenden Ausflug in Taiga kommen am Montag alle etwas müde aber ohne Erkältung in die Schule. Es ist ungewöhnlich warm geworden, das Thermometer zeigt nur noch Minustemperaturen im einstelligen Bereich. Die Sonne steht zwar noch recht niedrig am Horizont, hat aber doch schon so viel Kraft, dass es von den Dächern tropft. Ein lang erwartetes Zeichen für den bevorstehenden Frühling. Nach der Teilnahme am regulären Unterricht besuchen wir am Nachmittag auf Einladung des Ministeriums für internationale Zusammenarbeit die „Schatzkammer“ von Jakutsk. Der Weg dorthin führt durch die Stadt, den Lenin-Prospekt entlang, bis zu einem großen Geschäftshaus. Eine gute Gelegenheit für einige Impressionen aus der ca. 280.000 Einwohner zählenden Stadt Jakutsk. In der Schatzkammer erhalten wir dann einen Einblick in die Bodenschätze Jakutiens. Neben Schmuckstücken aus Gold, Silber und verschiedenen Gesteinsarten beeindrucken besonders die Diamanten. Der jakutische Anteil an der weltweiten Diamantenförderung liegt bei über 14%. Die Ausstellung ist wie ein Hochsicherheitstrakt bewacht und fotografieren ist leider verboten. Der Nachmittag und Abend steht zur freien Verfügung. 

Im Rahmen einer Gesprächsrunde tauschen sich die deutschen und russischen Schüler am Dienstagmorgen zum Thema Natur und Umweltschutz aus. Wo findet man bereits gelungene Maßnahmen zum Schutz von Umwelt und Klima, welche Probleme müssen noch gelöst werden? Die Umweltverschmutzung und die Energieproblematik sind für Jakutsk und Hamburg gleichermaßen Themen, die die Jugendlichen bewegen. Man ist sich einig, dass bereits in der Schule ein Problembewusstsein geschaffen werden muss, um zukunftsträchtige Lösungsansätze zu finden, die global wirksam werden. Der Austausch leistet dafür einen wichtigen Beitrag. Nach der Gesprächsrunde gehen die Schüler in den Unterricht und die Lehrkräfte besuchen das Physikalisch-Technische Institut. In der Abteilung „Methodik und Didaktik der Physik“ erhalten wir einen Einblick in die Ausbildung zukünftiger Physiklehrkräfte. Anders als in Deutschland reicht das Studium für einen Anstellung in der Schule. Es gibt aber einen mehrmonatigen Praxisteil an der Schule. Die Lehrkräfte studieren und unterrichten in  Regel nur ein Fach. Die physikalischen Experimente kommen unter anderem von der Deutschen Firma Phywe. Anfang der 2000er Jahre hat sich der russische Markt für deutsche Lehrmittelfirmen geöffnet und das Interesse der russischen Bildungseinrichtungen an Phywe-Materialen war sehr groß. Durch die Wirtschaftskrise im Zusammenhang mit den Sanktionen ist die Nachfrage aber leider stark zurückgegangen. 

Der 8. März, ein frühlingshaft - winterlicher Feiertag

Der internationale Frauentag zählt nach den Feierlichkeiten zum Neujahr zu einem wichtigen, langersehnten Feiertag, ist er doch gewissermaßen der erste Vorbote des Frühlings in Jakutsk. An zentralen Punkten der Stadt stehen ab dem Vorabend zu Blumenläden umfunktionierte Kleinbusse, mit Blumengebinden aller Art und Preisklasse, die in den vergangenen Tagen per Flugzeug angeliefert wurden. Das Wetter ist den Frauen wohlgesonnen, Temperaturen um -10°C und strahlender Sonnenschein laden zu Familienausflügen in die für unsere Verhältnisse noch sehr winterlich anmutende Natur ein. So machen auch wir uns auf den Weg an die Lena und zu einem Vergnügungspark mit Eisattraktionen. Das erste Ziel ist ein Gelände, dass das Sacha-Gymnasium vor 1,5 Jahren von der Stadt erhalten hat, um dort Ferienlager durchzuführen. Bis dahin müssen jedoch noch umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt werden. Das Gelände liegt an der schmalsten Stelle der sonst bis zu 8 km breiten Lena. An diesem Ort ist schon seit mehreren Jahren die erste Brücke über die Lena geplant. Die Umsetzung des Bauvorhabens verzögert sich jedoch durch die Wirtschaftskrise. Der Spaziergang auf die Lena und der weite Blick über Schnee und Eis mit der gemischten deutsch-russischen Gruppe 10.000 km weg von Hamburg im Fernen Osten Sibiriens weckt ein Gefühl von Frieden und Freiheit im Einklang mit der Natur. Völkerverständigung kann so einfach sein. Der Blick von dem „Hausberg“ des Camps lässt einen die Weite Jakutiens eindrucksvoll erahnen. 

Ein zugefrorener See mit Skulpturen und „Fahrgeschäften“ aus Schnee und Eis ist ein beliebtes Ausflugsziel in Jakutien. Für unsere Verhältnisse mutet es schon etwas befremdlich an, dass auf dem Parkplatz davor neben dem Auto die Campingmöbel und der Grill aufgebaut werden. Schließlich haben wir immer noch um die -10°C. Die Attraktionen und das Picknick im Freien bei strahlendem Sonnenschein begeistern dann aber deutsche und russische Schülerinnen und Schüler gleichermaßen. Auf dem Rückweg hört man von den Hamburger Teilnehmern vermehrt den Wunsch, noch länger in Jakutsk bleiben zu können, bzw. im Sommer unbedingt wiederkommen zu wollen. Was gibt es Schöneres im Rahmen eines Schüleraustausches. Als wir zur Schule zurückkommen, ist der Schulhof vom Schnee geräumt worden. In Erwartung des bevorstehenden Tauwetters Ende März eine Maßnahme, die in den kommenden Tagen in ganz Jakutsk getroffen wird.

Schamanen und Schüler zwischen zwei Welten

Die jakutische Familie Atlasov hat es sich zur Aufgabe gemacht, Touristen und Gästen Jakutiens die Besonderheiten der jakutischen Kultur und Bräuche zu zeigen. An verschiedenen Orten haben Vasilij und Valentina Atlasov ethnographische Zentren eröffnet, in denen Lebensweise, Rituale und Kunst des jakutischen Volks gezeigt werden. In dem Zentrum am Rande von Jakutsk werden wir persönlich von Valentina begrüßt. In traditioneller, jakutischer Kleidung zeigt sie uns auf dem Außengelände und in den dem Hauptgebäude aus Holz Gegenstände, Bräuche und Rituale aus der jakutischen Kultur und aus dem Schamanismus. Mit der großen Trommel aus gespannter Tierhaut nimmt der Schamane Kontakt mit den Geistern der Oberen Welt auf. Die Trommel wird dreimal geschlagen und der Klang nimmt unsere Wünsche auf und trägt sie in die Obere Welt. Die Jakuten sind ein sehr naturverbundenes Turkvolk, das sich im 14. Jahrhundert vom Baikalsee in nördlicher Richtung in die heutige Republik Sacha  mit der Lena im Zentrum aufgemacht hat.  Mit über 3 Millionen Quadratkilometern ist die Republik Sacha das größte Föderationsobjekt der Russischen Föderation und 10 mal so groß wie die Bundesrepublik.  48% der ca. 1 Million Einwohner sind Jakuten, Anfang des 20. Jahrhunderts sind viele Russen nach Jakutien gekommen, das Leben wurde „sowjetisiert“. Seit den 1990er Jahren gewinnen die jakutische Sprache und Bräuche und Rituale wieder an Bedeutung. Es ist ein Leben zwischen Tschoron (jakutisches Trinkgefäß auf 3 Beinen z.B. für Stutenmilch) und Samowar (typ. russ. Teekocher). Eine Feuerzeremonie mit Schamanengesang und guten Wünschen für die Zukunft beendet unseren Ausflug in die jakutische Kultur und ist auch der Abschluss unseres Programms in Jakutsk. Auf einem „Abend der Freundschaft“, zu dem auch die oberen Klassen des Sacha-Gymnasiums geladen sind, nehmen unsere Schülerinnen und Schüler Abschied von ihren neuen Freunden. Nach der Eröffnung des Abends mit einem kleinen Theaterstück folgen Danksagungen an alle Projektteilnehmer. Unsere Schüler präsentieren das Lied „Ein Hoch auf uns“ von Andreas Bourani, ein Loblied auf die Teilnehmer, das wir als Lehrkräfte voll unterstützen können. Alle Schülerinnen und Schüler haben diese Herausforderung fernab der Heimat in der kältesten Stadt der Welt mit Bravour gemeistert. Sie haben sprachliche Hürden überwunden, kulturelle Unterschiede ausgehalten, viele neue Erfahrungen gemacht und sogar neue Freunde gefunden. Nach dem offiziellen Teil des Programms wird dann noch ausgiebig jakutisch-hamburgisch gefeiert. Jugendkultur kennt keine Grenzen. 

Am nächsten Tag um 09:10 Uhr Ortszeit hebt die Boing 737-800 von der Startbahn des Flughafens Jakutsk ab. Pünktlich um 10:25 Uhr Ortszeit landen wir in Moskau. Von dort geht es weiter nach Hannover und mit einem ICE nach Hamburg, wo die Eltern ihre etwas müden aber durchweg glücklichen Kinder in die Arme schließen. 

Im Juni kommen einige jakutische Schüler zu einem vierwöchigen Gastschulaufenthalt nach Hamburg, der Gegenbesuch zu diesem Projekt in Hamburg ist für November 2017 geplant. Die Bildungskooperation Hamburg-Jakutsk lebt und wird fortgesetzt. 

Und jetzt kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst zu Wort

Mir hat ganz besonders der Ausflug in die Taiga gefallen, da man wirklich völlig abgeschnitten von Städten war und man auch mal nicht nur vorm Handy gehangen hat. Was mich gewundert hat, war, dass alle Leute, denen wir begegnet sind, freundlich und aufgeschlossen zu uns waren. Es fiel also recht leicht, neue Freunde zu finden. Am Anfang ist es mir allerdings etwas schwer gefallen, mich an die Essgewohnheiten zu gewöhnen. Nicht nur was sie gegessen haben war neu, sondern auch wie viel. Besonders beim Frühstück musste ich mich umgewöhnen. Der einzige Punkt, der mich etwas aufgeregt hat, war die Unpünktlichkeit vieler Jakuten. Ich habe immer versucht, meine Gastfamilie anzutreiben, aber sie waren immer die Ruhe in Person.

Was ich am Ende noch sagen möchte ist, dass mir der Austausch insgesamt sehr viel Spaß gemacht hat und dass ich (wenn nichts dazwischen kommt) Lust hätte, nochmal daran teilzunehmen.

Tim

Mir hat es besonders gefallen mit dem Mammut-Museum aber auch mit der Eis-Stadt. Überrascht hat mich, dass es viele Eis-Städte gibt und dass ein Komet in der Schatzkammer steht.Gewundert hat mich, dass der Komet in der Schatzkammer steht und nicht in einen Museum. Mir ist nichts schwer gefallen, ich konnte im Unterricht mitmachen. Das hat auch Spaß gemacht. In der Taiga war auch alles gut , außer in der Nacht war es mir zu warm und zu stickig. Was ich zum Schluss sagen möchte. Es hat mir Spaß gemacht. Ich habe viele Erfahrungen gesammelt. Ich konnte erfahren, wie die Jakuten sich im Winter vorbereiten oder wie die Jakuten die Kälte überstehen. 

Olga

 

Besonders gefallen haben mir die Schule, die Menschen und das Klima. Überrascht hat mich, dass ich mit meinen dürftigen Russischkenntnissen relativ gut zurecht gekommen bin. Gewundert hat mich, dass die meisten Jakuten sehr schlecht Englisch sprechen.

Mir ist es sehr schwer gefallen, Abschied zu nehmen.Mir hat nicht gefallen, dass der Hund mein Zimmer als seine persönliche Toilette wahrgenommen hat.Was ich zum Schluss noch schreiben möchte: Ich möchte sehr gerne wieder nach Jakutsk.

Lina  

Besonders gefallen hat mir die Zusammensetzung der Gruppe und der Ausflug in die Taiga. Überrascht hat mich, dass alles so gut geklappt hat! Gewundert hat mich der exzessive Gebrauch der Smartphones allerorten. Mir ist schwer gefallen, Abschied zu nehmen. Mir hat nicht gefallen, dass offensichtlich Jakutsk nach dem Auftauen noch dreckiger als Hamburg sein wird! Was ich zum Schluss noch schreiben möchte ist, dass ich die Zeit sehr genossen habe und ich mich schon auf den Gegenbesuch einstimme.

Lothar

 

Besonders gut hat mir gefallen hat mir…

die Gastfreundschaft und das soziale Umfeld. Zudem war der Ausflug in die Taiga ein unvergessliches Erlebnis, dass mich auch noch nachhaltig geprägt hat. So etwas erlebt man nicht jeden Tag und ich fand es faszinierend zu sehen, wie die Menschen dort mit den einfachsten Dingen leben konnten. Das hat mich auch nachdenklich gestimmt, ob man wirklich alles braucht, was man hat und ob es wirklich immer noch mehr sein muss. Außerdem haben mich die Landschaft und die Fahrt über die Lena sehr begeistert. Mit welcher Normalität sie einfach übe ein Gewässer gefahren sind und dass so ein starker Glaube damit verbunden ist. Auch der Ausflug am letzten Tag in die traditionellen Hütten der Einheimischen war unglaublich und bewegend. Als die Frau den Ofen angezündet hat und das Zimmer in eine Räucherkammer verwandelt hat, habe ich fast denselben glauben verspürt, wie den die die Frau empfunden hat. Das traditionelle war ein perfekter Abschluss für eine Unvergessliche Reise in die kälteste Stadt der Welt.

 

Überrascht hat mich, dass…

… die Gastfreundschaft und die Hingabe die damit verbunden ist für die Menschen dort so selbstverständlich ist. Das hat mich sehr gefreut und dadurch habe ich mich fast wie zuhause gefühlt. Mich hat auch die Armut der Menschen dort sehr überrascht, weil ich an eine reiche Stadt mit vielen Bodenschätzen gedacht habe, die gepflegter und altertümlicher wäre. Meine Vorstellungen entsprachen nicht ganz der Realität und es war gut, sich von der Realität selbst ein Bild zu machen. Trotzdem war der Gesamteindruck von der Stadt sehr schön.

 

Gewundert hat mich, dass…

… die Menschen dort direkt von den Umweltproblemen und dem Klimawandel betroffen sind, aber trotzdem nur sehr wenig zu einer Besserung beitragen. Überall lagen unter dem Schnee gewaltige Mengen an Flaschen und Plastiktüten und Abfall herum und keiner hat sich die Mühe gemacht, den Müll wegzubringen. Es stehen in der Stadt generell auch viel zu wenige Mülleimer, so dass die Menschen meist keine andere Wahl haben ihren Müll zu entsorgen, als ihn irgendwo fallen zu lassen. Und auch, dass die Menschen einfach ihren Motor die ganze Zeit laufen lassen ohne das Auto zu benutzen. Ich kann es verstehen, dass die Menschen nicht wollen, dass der Automotor zufriert und man ihn nicht wieder auftauen kann aber es gibt immer andere Optionen zum Beispiel mit dem Bus zu fahren oder einfach zu Fuß zu gehen oder Fahrgemeinschaften zu Bilden.

 

Mir hat nicht gefallen, dass…

das Wasser aus der Leitung direkt sehr dreckig war, und man nicht gut damit duschen konnte, geschweige denn aus der Leitung trinken konnte. Und dass die Menschen zu wenig für ihre Umwelt tun. Sonst ist mir nichts Negatives aufgefallen.

Catharina 

 

Besonders gefallen hat mir, dass wir so direkt im Leben der Einheimischen waren, da wir ja bei ihnen in der Familie gelebt haben. Außerdem war das Programm sehr gut gemacht und ausgewogen. Abgesehen davon ist Jakutsk natürlich sowieso wunderschön und es war ein unglaubliches Erlebnis.

Überrascht hat mich, dass meine Familie so gut damit klargekommen ist, dass ich Vegetarierin bin und wirklich nie Fleisch gekocht hat, was natürlich ein Zeichen von riesiger Gastfreundschaft ist.

Gewundert hat mich, dass in der Schule so eine liberale Einstellung zu Disziplin und beispielsweise Handynutzung war.

Mir ist schwer gefallen, mich anfänglich mit meiner Gastfamilie zu verständigen.

Zum Schluss möchte ich mich noch einmal bedanken, dass Sie uns Schülern so eine tolle Reise ermöglicht haben und so unermüdlich an diesem Austausch arbeiten. Ich glaube man bekommt sonst in seinem Leben niemals die Chance, in einer fremden, jakutischen Familie zu leben. Die Erfahrungen, die wir alle daraus mitnehmen können sind sehr wertvoll und sie haben dafür gesorgt, dass wir diese Erfahrungen gut aufnehmen und sie so weitertragen können. Vielen Dank dafür, ich wünsche mir auf jeden Fall, dass ganz viele andere( und hoffentlich ich noch einmal) auch dieses Projekt machen können!

Marta

 

Mir hat die Reise wirklich sehr gut gefallen.

Schon bei der Anmeldung habe Ich aufeinzigartige Erlebnisse gehofft, was sich auf jeden Fall bestätigt hat.

Besonders gut hat mir die Nacht in der Taiga gefallen weil dies meiner Meinungam besondersten war und mir die Zeit in der Natur mit der ganzen Gruppe einfach total viel Spaß gemacht hat I Auch wenn Ich die Idee von einem Schulball erst komisch fand hat er letztendlich viel Spaß gemacht und war ein toller Abschluss mit allen zusammen.

Zu Beginn hat es mich gewundert, dass wir so viel Zeit mit in den Unterricht sollten. Allerdings haben wir in Absprache mit den Betreuern einfach Jakutsk alleine erkundet, was mit der Gruppe auch immer Spaß gemacht hat.

Überrascht hat mich in Jakutsk wie besonders wir waren, natürlich wusste ich schon das dort Austauschschüler etwas sehr besonderes sind aber das alle Fotos etc. machen wollten. hat mich dann schon gewundert aber ich fandes schön zu sehen wie viel Interesse alle hatten und wieoffen die Jakuten auf einen zugegangen sind.

Außerdem hat mich gewundert wie locker die Lehrer am Sacha- Gymnasium mit Handys umgegangen sind, was ich aber gut fand, denn sonst wäre mir sicher sehr langweilig geworden.Als eine von zweien die in der Schule kein Russisch lernt, war die Verständigung natürlich ein bisschen schwieriger, besonders mit meiner Gastmutter, welche kein Deutsch oder Englisch konnte. Allerdings habeich mich nach wenigen Tagen auf daran gewöhnt und mich mithilfe von Google Übersetzer verständigt.

Der einzige Punkt in Jakutsk, der mir nicht so richtig gefallen hat, war das Essen, das wirklich speziell war, aber auch das war ok.

Alles in allem hat mir die Reise total gut gefallen und wenn ich die Möglichkeit haben sollte, würde ich sofort noch einmal nach Jakutsk fahren!

Elisabeth 

 

Zu aller erst muss ich sagen, dass mir Jakutsk viel besser gefallen hat. als ich erwartet habe. Ich hätte nicht gedacht, dassich dort so viele Freunde finden würde und schon gar nicht, dass ich gerne wieder zurück fliegen möchte. Am meisten gefiel mir die Schule, weil ich dort viele nette Leute kennengelernt habe und der Unterricht ganz anders gestaltet wird, als in Deutschland.

Etwas überrascht hat mich die Situation mit den Handys während des Unterrichts. Das klingt vielleicht für viele Schüler erst einmal gut, jedoch halte ich das nicht wirklich für effektiv, wenn man die Lösungen im Internet nachgucken kann.

Am Anfang war es etwas sonderlich, die Wohnverhältnisse mancher Menschen dort zu sehen, jedoch gewöhnt man sich schnell daran. Außerdem wunderte mich, dass die Menschen dort trotz der hohen Temperaturunterschiedeganz normal wie bei uns leben und sich dadurch nicht einschränken lassen. Noch etwas, das ich mir anders vorgestellt habe.

Letztendlich kann Ich sagen,dass es nichts gab. was mir nicht gefallen hat. Ich freue mich schon darauf manche Austauschschüler im Sommer wiederzusehen und überlege, ob ich im September für etwas längere Zeit wieder nach Jakutsk fliege.

Lilith

 

Die gesamte Reise nach Jakutsk hat mir sehr gut gefallen. Das Programm war abwechslungsreich und interessant. Mir hat daran gerade gut gefallen, dass wir viel Zeit draußen verbracht haben und nicht in langweiligen Museen. Das Highlight der Reise war für mich das Wochenende in der Taiga. Es war eine super Zeit mit vielen verschiedenen Eindrücken und Erfahrungen. Überrascht hat mich, wie freundlich alle Menschen waren. Man wurde immer freundlich gegrüßt und herzlich empfangen. Mit der Verständigung gab es eigentlich auch keine Probleme. Was mir nicht so gut gefallen hat war, dass wir so oft in der Schule waren. Ich finde, man hätte stattdessen mehr unternehmen können, aber Schule gehört halt zu einem Austausch dazu. Und manchmal wirkte alles etwas unorganisiert, da sich das Programm so oft geändert hat. Allgemein kann ich von dieser Reise nur positiv berichten. Es war eine unvergessliche Zeit mit super herzlichen Menschen. 

Lara 

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